Vom Pionier zum Marktführer
Wie alles begann …

Hüttendirektor Alexander Crespel (2. sitzend v. l.) vor der Gravenhorster Eisenhütte.

Hüttendirektor Alexander Crespel (2. sitzend v. l.) vor der Gravenhorster Eisenhütte.

1858 war ein bewegtes Jahr. In Paris wird ein Attentat auf Kaiser Napoleon III. verübt. Wilhelm I. kommt in Preußen an die Macht. Der Dampfer „Bremen“ startet den regelmäßigen Schiffsverkehr zwischen Bremerhaven und New York. Jaques Offenbachs „Orpheus in der Unterwelt“ wird in Frankreich uraufgeführt. Und in Ibbenbüren, einem beschaulichen Städtchen am Nordwestende des Teutoburger Walds schickt sich Alexander Crespel an, Unternehmensgeschichte zu schreiben.

Alexander Crespel ist der Sohn eines Hofrats und stammt ursprünglich aus Frankfurt. Ehrgeizig und mit viel Unternehmergeist im Blut, macht er schon früh Karriere. Um 1820 verlässt er Frankfurt und wird hauptverantwortlicher Hüttendirektor der Gravenhorster Eisenhütte. 600 Reichstaler beträgt sein ansehnliches Jahressalär.

Bekanntmachung des Konzessionsgesuchs von Alexander Crespel zur Fabrikerrichtung im Wochenblatt für den Kreis Tecklenburg vom 3. Juli 1858.

Bekanntmachung des Konzessionsgesuchs von Alexander Crespel zur Fabrikerrichtung im Wochenblatt für den Kreis Tecklenburg vom 3. Juli 1858.

Der wirtschaftliche Erfolg von Alexander Crespel ist um die Mitte des 19. Jahrhunderts also schon recht groß. Er wird zur Basis für ein völlig anderes Betätigungsfeld – der Getreidemüllerei. Crespel erwirbt 1845 das Gut Langewiese und drei Jahre später das Gut Grone um dort, unter anderem, eine Getreidemühle zu bauen. Sie soll die Grundlage der bis heute erfolgreich betriebenen Stärkeproduktion werden. Am 30. Mai 1858 gründet Alexander Crespel dann gemeinsam mit seinem aus Münster stammenden Schwiegersohn Josef Deiters und seinem Sohn Georg die Firma Crespel & Söhne (später „Crespel & Deiters“), eine der ersten Stärkefabriken Deutschlands.

Die Vision von Stärke

Die Landschaft in Westfalen ist von Wald, Ackerboden und Landwirtschaft geprägt. Pure Natur soweit das Auge reicht. Die Möglichkeit der Nutzung dieser regional vorhandenen Ressourcen und ein wachsender Markt für Stärke in ganz Europa mögen den Ausschlag zur Geschäftsidee gegeben haben. Denn früh erkennt Crespel & Deiters die Potenziale des Naturprodukts Weizen. Stärke verwendete man damals zum Steifen der Wäsche, Leimen von Papier, in der Leinen- und Baumwollindustrie, beim Backen von Brot, zur Zubereitung von Mehlspeisen und als Haarpuder. Man beginnt mit der Produktion von Stärke und legt damit den Grundstein für den Siegeszug des Unternehmens.

Aus Liebe zum Weizen

Im Laufe der nächsten Jahre sollte Crespel & Deiters mit neuen, revolutionären weizenbasierten Produkten den Markt sowie die Anwendungen für Stärke nachhaltig verändern und weiterentwickeln. Bis heute führen sich die Innovationskraft, die Konzentration auf die natürliche Ressource und die Liebe zum Weizen bei Crespel & Deiters fort. Das hat aus dem kleinen Stärkeunternehmen aus Ibbenbüren einen der führenden Spezialisten in Europa für weizenbasierte Produkte und damit verbundene branchenspezifische, anwendungsorientierte Lösungen gemacht.

Aus dem Weizenkorn entstehen bei Crespel & Deiters native und modifizierte Weizenstärke, Weizenquellstärke und -derivate, die in weizenbasierten Produkten für Lebensmittel und Industrie ihre Verwendung finden.