Erster Abschnitt der großen Erweiterung bei Crespel & Deiters

Innerhalb von nur wenigen Tagen ist der Neubau bei Crespel & Deiters imposant gewachsen. Nach Pfahlgründung und Aufbau des 15 Meter hohen Grundgeschosses seit Herbst 2016 begannen in der Nacht zum 22. Mai 2017 weitere Meilenstein-Arbeiten für den ersten Bauabschnitt der sogenannten MT-Anlage (Mehllager/Trennanlage). Tag für Tag wuchs das Gebäude im sogenannten Gleitschalverfahren bis zu einer Höhe von 49 Meter. Nach nur neun Tagen war es geschafft.

Westlich des bestehenden Firmen-Komplexes entsteht ein neues Kombigebäude. Das wird aus einem Rohstofflager, Verladebrücken und dem Herzstück einer Weizenstärkefabrik, einer Drei-Phasen-Trennung mittels Dekanterzentrifugen bestehen.

Wie Dr. Michael Christoph, Leiter Produktion & Technik sowie Norbert Gerdes, technischer Leiter bei C&D bei einer Baustellenbegehung vor Ort erklärten, sei das neue Gebäude im Gleitschalverfahren etwa 15 Zentimeter pro Stunde gewachsen. Die Baustelle des Ibbenbürener Unternehmens Börgel läuft im 24-Stunden-Betrieb. Börgel hat für den Gleitschalbau die Spezialfirma Bitschnau aus Österreich hinzugezogen.

Im ersten Bauabschnitt „beherbergt“ der Neubau unter anderem acht Silozellen. Die sind aus Beton, wie Norbert Gerdes erklärte. Das sei ein bewährtes Verfahren, und die Silos seien langlebiger als Aluminium-Silos. Die Herausforderung sei allerdings, die Wandungen der Silos zur Produktseite noch im Bau „eierschalenglatt“ zu bekommen.

Die Aufgaben am Neubau seien überaus spannend, so Dr. Michael Christoph und Norbert Gerdes. Vor Ort gebe es eine tolle Mannschaft, alle beteiligten Unternehmen seien trotz der Beanspruchungen überaus motiviert und bei bester Laune.

Die neue MT-Anlage ist in ihrer Kombination weltweit einzigartig. Ein Unikat, bei dem jahrelange Erfahrung und neueste technische Möglichkeiten zusammengeführt werden.

Für das Ibbenbürener Bauunternehmen Börgel ist das auch etwas Außergewöhnliches: „Ein höchst interessantes Projekt und eine technische Herausforderung“, so Matthias Guhe, Bauleiter der Firma Börgel. Das betreffe in erster Linie das kontinuierliche Gleiten und Betonieren von der Ebene 15 Meter bis 49 Meter Höhe. Ein 24-Stunden-Baustellenbetrieb stelle dabei viele spezielle Anforderungen. Auch Reinhard Westkamp, Polier bei der Firma Börgel, freute sich, bei diesem anspruchsvollen Projekt dabei zu sein. Im Gleitschalverfahren werden beim ersten Bauabschnitt etwa 1200 Kubikmeter Beton und 220 Tonnen Stahl als Bewehrungsmaterial verbaut.

Eine zentrale Rolle spielt dabei der Kran mit seiner Besatzung im Führerhaus in 65 Metern Höhe. Mit dem Bau gewachsen ist Tag für Tag auch der Treppenturm. Bei der Baustellenbegehung sprach Reinhard Westkamp von 205 Stufen. Zehn bis 15 Mal am Tag geht es für ihn rauf und runter. Der zweite Bauabschnitt für die MT-Anlage soll am 5. Juli starten. In diesem Teil werden zwölf Verladesilos errichtet. Im Gleitschalverfahren werden dann noch einmal etwa 1200 Kubikmeter Beton und 160 Tonnen Stahl verbaut.

Impressionen der Baustelle

Text: Claus Kossag/ivz aktuell | Fotos: Crespel & Deiters

Mai 2017