Beeindruckende Vorstellung der neuen Mehllager- und Trennanlage (MT-Anlage)

Was für ein Meilenstein

Die neue Mehllager- und Trennanlage ist ein Meilenstein in der 160-jährigen Unternehmensgeschichte und ein Bekenntnis zum Heimatstandort. Dafür gab es am Donnerstag, den 21. Juni 2018, bei der offiziellen Vorstellung viel Anerkennung.

Die neue Mehllager- und Trennanlage bei Crespel & Deiters ist ein Meilenstein in der Unternehmensgeschichte.

Crespel & Deiters: MT-Anlage offiziell vorgestellt.

Gustav Deiters, geschäftsführender Gesellschafter von C&D, blickte auf den Meilenstein MT-Anlage und meinte, das hätten sich die Firmengründer von 1858 sicherlich nicht träumen lassen, „dass sich ihre Grundsteine so entwickeln würden“. C&D sei heute in vielen Ländern und auf fast allen Kontinenten unterwegs. Dabei sei der „zentrale Dreh- und Angelpunkt“ der Unternehmensgruppe nach wie vor die Weizenstärkefabrik an der Groner Allee. Hier habe sich in den vergangenen Jahren viel getan. Eine strukturelle Krise nach 130 Jahren Firmengeschichte habe das Unternehmen durch Aufbäumen gemeistert. Mit einer strategischen Neuausrichtung ab 1990 ging es stetig bergauf. Das gilt auch für die Zahl der Beschäftigten. Allein 237 Mitarbeiter hatte C&D 2017 am Standort Ibbenbüren, fast 300 sind es in der Unternehmensgruppe. „Tendenz steigend“, so Deiters.

Gustav Deiters, geschäftsführender Gesellschafter von Crespel & Deiters.

Mit der neuen MT-Anlage sei die notwendige Kapazitätserweiterung möglich, aber auch eine Entflechtung des gesamten Herstellungsprozesses. Mit dieser Investition werde der Standort in der Heimat zukunftsorientiert aufgestellt, erklärte Deiters. Der Firmenchef sagte, damit werde das Unternehmen seiner Verantwortung als Arbeitgeber und Steuerzahler gerecht. Deiters weiter: „Und wir bekennen uns zur Industrie und zur industriellen Wertschöpfung.“ Das sei die Basis des Wohlstandes in Deutschland. „Wir wollen den Standort fortentwickeln und vielen jungen Menschen Aus- und Weiterbildungschancen ermöglichen.“ Und zur Motivation für diese „Mega-Investition“ (Deiters) sagte er: „Es geht um unsere Zukunft, um kommende Generationen, nicht nur bei C&D, sondern in der ganzen Region, in Deutschland und in Europa.“ Deiters dankte Mitarbeitern, Gesellschaftern und allen am Projekt Beteiligten für das Engagement.

Bürgermeister Dr. Marc Schrameyer sprach von „höchstem Respekt“ und „Hochachtung“ vor dieser unternehmerischen Entscheidung. Und es sei auch ein Bekenntnis zur Region. „Ich bin stolz und dankbar, ein solches Unternehmen in Ibbenbüren zu haben.“ Schrameyer sprach von einem tollen Signal in Zeiten des Strukturwandels.

Anja Karliczek, heimische Bundesministerin für Bildung und Forschung, sprach darüber, den stetigen Wandel als Chance zu begreifen. Dafür sei C&D mit seiner 160-jährigen Firmengeschichte ein sehr gutes Beispiel: „Mut und Weitsicht sind bei C&D seit 160 Jahren zuhause.“ Die Firma sei ein „Top-Arbeitgeber im Mittelstand“, das verdiene höchste Anerkennung.

Bevor es auf die Rundgänge ging, stellte Dr. Michael Christoph, Prokurist und Leiter Produktion und Technik, die neue MT-Anlage kurz vor. Christophs Fazit: „Es ist der Teamgeist, der uns voranbringt. Und die unternehmerische Weitsicht und die Treue unserer Kunden.“ Er dankte zudem allen am Bau beteiligten Unternehmen.

Sie freuten sich gemeinsam beim Höhepunkt des Jubiläumsjahres von Crespel & Deiters, der offiziellen Vorstellung der neuen Mehllager- und Trennanlage (v.l.): Dr. Michael Christoph, Prokurist und Leiter Produktion und Technik bei C&D, Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung, Gustav Deiters, geschäftsführender Gesellschafter von C&D und Bürgermeister Dr. Marc Schrameyer.

Die neue MT-Anlage

Zur neuen MT-Anlage schreibt das Unternehmen C&D: „Damit optimiert Crespel & Deiters in der Gesamtheit der Maßnahmen die Prozessschritte in der Produktion noch einmal deutlich. Das Rohstofflager wurde neu gegliedert und deutlich erweitert. Die neuen Versand-Silos dienen der Lagerung und Verladung von zum Beispiel Spezialklebstoffen, Weizenproteinen und -stärken und sind über Rohrleitungen mit der bereits existierenden Produktion verbunden.

Der neue Drei-Phasen-Dekanter trennt das Mehl mithilfe der Zentrifugalkraft noch effizienter in drei unterschiedliche Produktströme. Dabei wirkt ein max. Beschleunigungsfaktor von 3000 G, das heißt, die Trommel dreht sich 2650 Mal in der Minute, 44 Mal in der Sekunde. Die systematische, präzise Zerlegung des Weizenmehls in verschiedenen Prozessstufen sowie die durchdachte Lagerung und Logistik der Rohstoffe machen die neue MT-Anlage zu einem echten Effizienzwunder. Mit der Entflechtung des Standorts schafft das Unternehmen Platzreserven und neue Produktionspotenziale für die Zukunft.“

Zahlen zur MT-Anlage: Gebäude: 189 Pfahlgründungen bis September 2016, Beton 7497 m³, Betonstahl 1612 t, Gewicht in Betrieb: 38000 t (fast viermal so schwer wie der Eiffelturm); Ausstattung: 3200 m² neues Pflaster auf der Südseite, 77,3 km Kabel verlegt, 730 Armaturen und Messgeräte, 470 Anlagenkomponenten wie: Apparate, Pumpen, Wärmetauscher, Behälter, Filter, Lüfter, Schnecken, Austragsböden; 212 Tonnen Produktionsbühnen mit 820 m² Edelstahltränenbelag; 4350 Meter Rohrleitungen; 280 m Rohrbrücken. (Quelle: Crespel & Deiters)

Im Wortlaut:

»Gehen Sie davon aus, dass wir nicht müde werden.«
Gustav Deiters richtete den Blick vom Meilenstein MT-Anlage in die Zukunft

»Dr. Christoph, ihr Werk.“
Gustav Deiters übergab zur Vorstellung der technischen Details an den Prokuristen und Leiter Produktion und Technik

»Eine beispielhafte Unternehmensgeschichte.«
Ministerin Anja Karliczek

»Innovative Unternehmen brauchen viele kluge Mitarbeiter.«
Anja Karliczek

Text: Claus Kossag, ivz | Fotos: Crespel & Deiters GmbH & Co. KG/Dirk Egelkamp

Juni 2018